Wattenmeer ••• Nordsee 
  
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Wenn man am Watt steht und genau hin sieht, dann ist gut 
zu erkennen wie das Wasser sich zurück zieht.  
  
  
Eigenartig ist es schon aber es macht echt Spass.  
  
Ein bischen mit den Füssen auftreten und schon versinkt 
man im Watt-Schlick.  
  
und dann kommt eine Berg und Tal Landschaft zum 
Vorschein.  
  
Mein Vater hat mir als ich noch ein kleines Mädchen war 
und absolut nicht zurück nachhause wollte aus den Ferien gesagt.... "Wenn du 
dich mit einem Ort verbunden fühlst, egal wo auf der Welt, dann hinterlasse 
einen Fussabruck und du wirst irgendwann wieder dahin zurück kehren". Mein Vater 
war ein sehr weiser Mann  
  
Ein glitzern und leuchten. Zwei kleine Perlen - 
Luftbläschen - an feinen Antennen die direkt unter der Wasseroberfläche nach 
oben in die trockene Welt gucken. Weisse Beinchen, 8 an der Zahl die wie 
Pfeilenbogen gespannt sind, um bei der kleinsten Gefahr, den muschelförmigen 
Körper seitwärz rennend in Sicherheit zu bringen. Wird die Flucht als sinnlos 
erachtet so wird der Körper nach vorne und zurück bewegt... 2 bis 3 x hin und 
her wippen und weg ist sie im Schlick verbuddelt und nicht mehr zu erkennen. 2x 
am Tag wird es fast trocken und das lebensnotwendige Nass fliesst ab. Fühlt man 
sich als Wattbewohner sicher im Schlick, dann donnern Wagen von schnaubenden und 
stampfenden Pferden gezogen daher, die Touristen durchs Watt nach Neuwerk oder 
zur Elbpassage fahren. Oder da trampeln Menschen mit nackigen Füssen nach 
Muscheln suchend durch den Schlick. Ruhe ist erst wieder wenn das Wasser 
einläuft. Man hat es nicht leicht als Krabbe im Watt.  
  
Junge Strandkrabben findet man häufig im hohen 
Schlickwatt, wo sie sich vor Feinden und  Austrocknung schützen können. 
Ausgewachsene Tiere laufen einem seltener über den Weg. Sie leben aus den 
gleichen Gründen wie die jungen Individuen bevorzugt an Prielrändern oder  in 
Muschelbänken. Erreichen sie ihre Verstecke nicht rechtzeitig vor der Ebbe, 
vergraben sie sich bis zur nächsten Flut im Wattboden. Besonders faszinierend 
ist die Regenerationsfähigkeit der Strandkrabben, die durch die Häutungen 
ermöglicht wird. Verlieren sie z.B. beim Kampf ein Bein oder eine Schere, so 
entsteht das Organ neu. Das zuerst kleinere neue Organ erreicht nach drei 
Häutungen wieder die normale Größe. Die Strandkrabbe atmet über Kiemen. Sie 
liegen links und rechts unter dem Rückenpanzer. Bei Trockenfall können sie kurze 
Zeit auf Luftatmung umschalten. Ein eingeschlossener Wasservorrat hält dann die 
Kiemen feucht. Die Strandkrabbe kann je nach Luftfeuchtigkeit und Tageszeit bis 
zu zwölf Stunden im Trockenen überleben.  
  
  
Das sind keine aufgetüdelten Zicken-Pferdchen sondern 
robuste muskulöse feine Pferde. Sie legen sich voll ins Zeug. Freudig rennend  
dass das Wasser nur so spritzt.... ziehen sie den Wagen durchs Watt... ohne 
Wagen würde es bestimmt noch viel mehr Spass machen.  
  
  
Eine Fata Morgana .... könnte man meinen. Dem ist 
jedoch nicht so. Die Schiffe und Pferdewagen werden sich nicht treffen, sind 
aber wirklich echt. Die Perspektive und das Licht ist so genial das die Distanz 
dahin schmilzt und den Anschein erweckt dass sich Schiff und Pferdewagen gleich 
in nächster Nähe kreuzen werden 
  
Da fehlt doch noch was.... Der absolute Star des Watts
 DER WATTWURM!  
Seine Hinterlassenschaft findet man bei Ebbe alle paar 
Centimeter. 
   
Der Wattwurm (Arenicola marina) auch (Sand-)Pierwurm 
genannt, gehört zur Klasse der Vielborster im Stamm der Ringelwürmer. Ohne den 
Wattwurm wäre der Wattboden häufchenlos und viel weniger belebt. Die 
Fressaktivität der Würmer gräbt die oberen 20cm alljährlich um, was für viele 
andere Arten die Lebensbedingungen verbessert. Dazu trägt der Umstand bei, dass 
die Tiere in einer Dichte von durchschnittlich 40 Exemplaren pro Quadratmeter 
vorkommen.  Ein einzelner Wattwurm filtert dabei 25 kg Sand jährlich.  Unter 
jedem Spaghettihaufen befindet sich in 20cm Tiefe das Schwanzende eines 
Wattwurmes, der dort im waagerechten Teil seiner U-förmigen Röhre liegt.  
  
Der Wurm ist braun bis schwarz gefärbt, fingerdick, und 
durch seinen ausstülpbaren Rüssel, die roten Kiemenbüschel und sein dünneres 
Schwanzende unverwechselbar. Der Wattwurm frisst Sand und verdaut die 1-10% 
organischen Reste, die sich im Wattboden befinden. Durch einen senkrechten 
Frassgang sackt Oberflächensand zum Wurm hinab in die Tiefe. Der Fresstrichter 
ist bei Niedrigwasser sehr gut zu erkennen.  
  
 Etwa alle 30-45 Minuten kriecht er rückwärts durch das 
Röhrenende zur Bodenoberfläche und gibt blitzschnell 3 - 5 Zentimeter Kotschnur 
ab. Angriffe auf das Schwanzende pariert er, indem er das letzte Ende abreißen 
lässt und in der Tiefe seiner Röhre verschwindet. Meist sind die Würmer über 
Monate standorttreu, doch wandern sie im Lauf der Jahre vom küstennahen 
Schlickwatt  in küstenferne Sandwatten. Der Wurm kann mehrere Jahre alt werden, 
wenn ihn nicht vorher beim Stuhlgang das Schicksal ereilt.  
Die Wattis sind sehr schnell ... Für ein ausgedehntes 
Photoshooting hat der Star des Watts keine Zeit. Darum gesichtet, fix drauf 
gehalten und weg war er. 
  
Langsam kommt die Flut. Ca. alle 6 Stunden steigt das 
Wasser wieder um 3 Meter und sinkt und verschwindet wieder ins nirgendwo.  
  
	
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