Wattenmeer ••• Nordsee 
  
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10. August 2016
Wohin des Weges Wanderer
Es ist still. Die tiefen Atemzüge von Fred zeigen an, 
dass er fest schläft. Die endlose Ruhe die den eigenen Herzschlag nicht nur 
fühlen sondern auch hören lässt, wird nur ab und zu vom Knirschen vorbeigehender 
Schritte unterbrochen. Es ist angenehm kühl. Die Wärme des Tages hat sich 
zusammen mit der untergehenden Sonne verabschiedet. Bis vor kurzem war noch ein 
feines Klopfen zu hören, von den Regentropfen die fein auf das Dach unseres 
Schneckenhäuschen prasselten.  
Unser Schneckenhäuschen 
									ist ein Wohnanhänger der Marke Rapido. Es 
									ist alles vorhanden was Sinn macht und dank 
									des aufstellbaren Daches ist Stehhöhe 
									gegeben und wenn das Häuschen nicht genutzt
									wird passt es wunderbar in die Einstellhalle. 21 Jahre hat es auf dem 
									Buckel, doch trotz des Alters ist es 
									unser Zuhause das uns vor Sonne, Regen
									und Kälte schützt. Es schläft sich wunderbar 
									bequem ausser..... 
  
..... Frau muss zur 
									Toilette. Im dunkeln um den Partner nicht zu 
									wecken Schuhe oder Latschen anziehen... 
									je nach Witterung. Irgendwie ist alles 
									voller Sand. Es ist ein Uhr Nachts. Ich 
									taste mich aus dem Bett und versuche die
									Tür so leise wie möglich zu öffnen, doch wer 
									schon einmal als Camper unterwegs war 
									weiss, dass nichts so laut ist wie eine 
									leise geöffnete Wohnwagentür mitten in 
									der Nacht. 
Nun sind es meine Schritte die auf Sand und Kies 
knirschen, auf dem Weg zu den sanitären Anlagen. Der hinter den Restwolken 
hervor blinzelnde Mond weisst mir den Weg..... bis der Bewegungsmelder ein 
gleissendes Licht aktiviert, welches mich nach der Dunkelheit blendet und die 
Augen zusammen kneiffen lässt.  
Hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. 
Kinder scheinen den Papierspender bei den Lavabos entdeckt zu haben. Alles ist 
voller Papierschnipsel .... die Ablage, der Abfalleimer, der Boden....  und die 
Türen sind mit Klopapier-Girlanden verziert.  
Wieder im Bett sinne ich dem vergangenen Tag nach. Wir 
sind in Bad Dürkheim ca. 420 km von Zuhause weg. Am Nachmittag haben wir das 
Gradierwerk besucht. Das Gradierwerk ist 333 Meter lang. Durch das sogenannte 
Gradieren erhöht die Anlage den Salzgehalt einer Sole. Salzquellen sind seit 
1387 in Bad Dürkheim belegt.  
  
Nach zweimaliger Zerstörung durch Brandstiftung wurde das 
Gradierwerk 1992 und 2007 jeweils restauriert und zuletzt im Jahr 2010 wieder 
eröffnet.  
	
		
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		Beim Bau des Gradierwerks wurden 250'000 
		Reisigbündel aus Schwarzdorn (prunus spinosa) mit ca. 0.3 m Durchmesser 
		verarbeitet. Das sind 158 LKW Ladungen. 
  
		  
		 Beim Spaziergang rund um die Anlage, einmal Sonnseite und einmal 
		Schattenseite ist die Temperatur merklich kühler. Interessant ist das 
		ständige Plätschern und der feine salzige Sprühnebel. Das Atmen fällt 
		sofort viel leichter und ich kann bestätigen, dass diese Umgebungsluft 
		Balsam ist für die Lunge.  | 
	 
 
  
11. August 2016
Der Tag bricht an und feine Nebelschwaden steigen aus dem 
Almensee. Der Campingplatz im Weingut,
Knaus Campingpark war 
eine gute Wahl. Unkomplizierte Anreise und Platzbezug und genauso auch die 
Abreise. 
  
Gemütlich Frühstücken.... zusammen packen..... ein 
letzter Blick zurück und weiter geht es Richtung Koblenz - Bonn - Köln - 
Dortmund - Münster - Osnabrück. Bei unserer Reisegeschwindigkeit von ca. 85 KMH 
ist viel Zeit um sich an der gemächlich vorbei ziehenden Gegend zu erfreuen.... 
und zu staunen mit was für halsbrecherischem Tempo so mancher Autofahrer uns 
überholt. Die allgemeine Auffassung was ein Sicherheitsabstand ist und vor allem 
wieviel, ist breit gefächert. Wenn man sich die rechte Fahrspur mit den LKWs 
teilt sieht man so einiges an Fahrkultur.  
Es ist 15 Uhr. Ein feiner Nieselregen begrüsst uns kurz 
vor Osnabrück. Nach der heutigen Tagesetappe von 462 km erreichen wir den 
Alfsee. Im Ferien und Erholungspark wollen 
wir übernachten. Riesig diese Anlage und das Freizeitsangebot genauso gross. 
Hier sind viele Dauermieter aber es sind auch sehr viele Plätze frei.  
Am Abend bis früh morgens um vier, spielten unsere 
Nachbarn "Koma-Saufen" nur das sie leider nicht ins Koma fielen. 
Bemitleidenswerte Menschen.... Das alkoholisierte Gemecker und Wiehern der 
Frauen war weit über den Campingplatz zu hören.  
12. August 2016
Frühstücken und weiter geht es Richtung Cuxhaven. Um 8 
Uhr starten wir und nehmen über Bremen - Bremerhaven - Altenwalde die restlichen 
200 km unter die Räder. Nach einem Telefongespräch finden wir den Weg zu Gabi. 
Zuerst gibt es nun einen leckeren Kaffee und viel Geplauder. Anschliessend 
werden wir nach Cuxhaven-Duhnen gelotst, wo Gabi und Norbert uns in Windeseile 
einen Stellplatz im von Touristen total überfüllten Cuxhaven organisiert haben.  
  
Beckmann 
Home  
Bei Beckmanns fühlt man sich sofort sehr wohl. Die Anlage 
ist gepflegt höfliche Leute und die sanitäre Anlage mit Duschen und Toiletten 
sehr sauber. Hier bleiben wir für 5 Tage.  
Am späteren Nachmittag unternehmen wir einen ausgedehnten 
Spaziergang durch Duhnen und am Wattenmeer.  
Es ist einfach herrlich !!!  
Viele Wolken zaubern wunderschöne Bilder. Das Licht der 
Sonne taucht alles in Silber- und Goldtöne.... Das Watt ist wie ein Spiegel  
Es ist Ebbe! 
  
Es soll Touristen Geben die sehen das Wasser nie.... 
Damit man Wasser sieht gibt es ein Büchlein das aufzeigt wann Ebbe und wann Flut 
ist ;)  
13. August 2016
5 Uhr morgens. Kaum zu glauben wir waren um 22 Uhr im 
Bett und haben durchgeschlafen. Ein feiner Hauch von Lila färbt den Himmel. Die 
Sonne kündet den neuen Tag an. Um 6:15 erhebt sich die Sonne aus dem Dunst und 
der Himmel bezieht sich. Das stört uns absolut nicht denn wir brauchen keine 
Gluthitze. Wir starten unseren Ausflug um 8 Uhr auf der N73 Richtung Otterndorf.  
	
		Bei Neuhaus folgen wir den 
		Wegweisern Elbfähre. 
  Im Nebel stehen sie da diese riesigen 
		Monster und schlagen mit ihren mächtigen Rotorblättern wild um sich. Ein 
		monotones "wussssch wussssch wussssch" ist zu hören und selbst im Nebel 
		werfen diese Propeller unheimliche schlagende Schatten. Es sieht so aus 
		als wollten diese Windkraftwerke den Tag, das Licht zerschneiden.  
		 Es fällt auf das egal wo wir hin fahren in Deutschland kein Flecken 
		mehr ist, von wo aus nicht Windräder zu sehen sind. Nicht einzeln nein 
		ganze Windparks. Die Grösse dieser Windräder ist enorm und sie stehen in 
		Gemüsefeldern, in Kornfeldern.... mitten im Wald und überragen da selbst 
		die höchsten Baumkronen. Die Windparkindustrie hat sich seit unserem 
		letzten Besuch im Norden um ein vielfaches vergrössert. 
  Wir 
		kommen in Wischhafen an...  | 
		
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Die Elbquerung - Fährverbindung Glückstadt Wischhafen hat 
eine sehr bewegte Vergangenheit. Die Geschichte der Fährverbindung von 
Gllückstadt nach Stade, Freiburg, und Hamburg geht auf die Zeit der 
Stadtgründung Glückstadts zurück. so lässt sich bereits 1622 ein regelmässiger 
Fährverkehr nachweisen. im frühen 19. Jahrhundert wurden die Segelbootfähren - 
Ewer, auf denen man Unterbringungsmöglichkeiten für Passagiere geschaffen hatte 
- von Dampfschiffen abgelöst. Als regelmässige Dampfschiffverbindung  
Wischhafen - Glückstadt fuhr ab 1900 das Salondampfschiff 
"Kaiser Friedrich" im Sommer dreimal täglich, im Winter täglich zweimal. Es 
entbrannte ein regelrechter Kampf um das Recht die Unterelbe mit Fährschiffen 
queren zu dürfen. Nachdem sich verschiedene Fährgesellschaften nicht hatten 
halten können, entbrannte ein harter Konkurrenzkampf zwischen den zwei übrig 
bleibenden Fährbetrieben. 1955 einigte man sich auf die gemeinsame Nutzung der 
Verladebrücken und fusionierte 1959. 1968 wurde die Verladebrücke an den 
heutigen Standort verlegt. Die Dampfschiffe wurden von Motorschiffen abgelöst 
und nicht mehr längsseits beladen sondern vom Bug / Heck. Die Elbfähre 
Glückstadt Wischhafen GmbH & Co quert die Unterelbe mit vier grossen 
Fährschiffen die je eine Kapazität von ca. 60 PKWs haben... die "Wischhafen", 
"Glückstadt", "Wilhelm Krooß" und "Ernst Sturm". Abfahrt alle halbe Stunde – bei 
erhöhtem Verkehrsaufkommen Abfahrt ca. alle 20 Minuten. Die Überfahrt dauert je 
nach Wasserstand ca. 25 Minuten.  
	
		| Der Anleger in Glückstadt 
		ragt etwa 500 m in die Elbe hinein und ist mit Besucherparkplätzen 
		versehen. Der Anleger in Wischhafen ist ca. 500 m in den 
		Mündungstrichter der Wischhafener Süderelbe zurückgezogen. Auch hier 
		gibt es Besucherparkplätze. Es ist also gut möglich dem ganzen 
		Fähr-Treiben etwas zuzusehen. Die Elbe ist hier ca 3.5 km breit.... der 
		Fahrweg 4.5 km. Bei Ankunft oder Abfahrt ist ein Wendemanöver notwendig. 
		Wir Schauen zuerst einmal zu wie die F/S Ernst Sturm entladen und wieder 
		beladen wird.  | 
		
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