Wattenmeer ••• Nordsee 
  
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Bremerhaven - Schaufenster Fischereihafen  
  
  
  
  
.... und da war dann noch die Schuppenwand vom
Seefisch-Kochstudio  
  
Es war einfach toll.... Wir fuhren alle wieder nach 
Altenwalde. Fred und ich kehrten zu Beckmanns zurück und ruhten uns etwas aus.  
Am Abend besuchten wir die "Alte Liebe"  
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich das Elbufer 
noch dort, wo heute die Schiffe die meistbefahrene Wasserstrasse der Welt 
passieren. Die damalige Uferlinie lag rund zwei Kilometer nordwärz vor der 
heutigen Hafeneinfahrt. Es folgte jedoch eine Zeit der grossen Landverluste, 
denn der Hauptstrom der Elbe verlagerte sich südwärz. Deiche brachen und es 
wurde Land weggespült, zuletzt in der grossen Weihnachtsflut von 1717. Die 
Seezeichen auf den Landspitzen im Aussendeichgelände waren indessen den Fluten 
preisgegeben und ihnen hilflos ausgeliefert. So entschloss man sich die "Grosse 
Backe" in der Nähe des heutigen Leuchtturms, sowie die "Kleine Backe" die später 
zur Kugelbacke wurde, durch Bollwerke vor der launischen See zu schützen. Die 
beiden festen Uferpunkte - bis heute erhalten geblieben - erlangten auf diese 
Weise Bedeutung für das Verteidigen des gesamten Ritzebütteler Ufers. Durch die 
Erfahrung der Weihnachtsflut von 1717 nahmen in Ritzebüttel um 1720 die 
sogenannten Stackbauten - Steinschüttungen als Uferschutz - ihren Anfang. Drei 
auf Grund gesetzte Schiffe, die anschliessend mit Steinen verfüllt wurden, 
verhinderten das Abspülen und Abreissen der Uferkante. So konnte die bedrohte 
Landzunge bei der "Grossen Backe" zunächst gesichert werden. Vom vordersten 
dieser Schiffe, welches "Oliva" hiess, von der Bevölkerung wurde es jedoch nur 
„Oliv“ genannt, was phonetisch dem plattdeutschen Wort für „Alte Liebe“ 
entsprach, stammt auch der Name. Nach den ersten Massnahmen waren Verbesserungen 
notwendig und es wurden grosse Mengen zentnerschwere Steine nieder gebracht. So 
entstand in den folgenden Jahrzehnten ein festes Bollwerk, das in nahezu drei 
Jahrhunderten laufend erweitert und mehrmals grunderneuert wurde. Die aus 
vergänglichem Material hergestellten Aufbauten der "Alten Liebe" mussten alle 40 
bis 50 Jahre erneuert werden. Ein etwa zwei Meter breiter Steg und eine Treppe 
zur Hafenseite für den bequemen Zugang zu den Schiffen erhielt die "Alte Liebe" 
im Jahr 1785. Ursprünglich als Sicherung der Landspitze errichtet und als Schutz 
des westlichen Hafenufers gedacht wurde die "Alte Liebe" ab 1839 nach und nach 
zur Schiffsanlegestelle ausgebaut, von wo aus auch viele Jahre lang die 
Seebäderschiffe nach Helgoland abfuhren. Zu diesem Zweck liess man den hölzernen 
Brückenteil erheblich verlängern, so dass eine gut 25 Meter lange 
Schffsanlegestelle entstand. Schliesslich erfolgte noch die Erhöhung der 
Dammkrone, die damit auf die gleiche Höhe des nördlichen Hafenschutzdeichs kam. 
Der hölzerne Schiffanleger als vorgebauter Brückenbau wurde gleichfals erneuert 
und bot mit seinen nunmehr 50 Meter Länge eine ausreichende Anlegestelle für 
Schiffe. 1981 nahm die "Alte Liebe" ihre heutige Gestalt an und dient seither 
ausschliesslich als Aussichtsplattform.  
  
  
Die JAN CUX II steht im Hafen. Mit diesem Schiff wollen 
wir morgen zum Gelbsand und den Seehunden.  
  
Es wird sehr schnell dunkel. Ist die Sonne weg muss man 
sich beeilen mit Photographieren. Es ist interessant wie hier das Weiss hervor 
sticht und die "Blaue 
Stunde" ist hier besonders intensiv. Wir kehren zum Campingplatz zurück.  
  
15. August 2016
Gemütlich Frühstücken und dann machen wir uns auf den Weg 
zum Hafen. Wir sind früh genug und es hat vor Ort noch viele Parkplätze. Da 
stehen Leute bei den Einlasschranken die überfreundlich den Parkschein ziehen. 
Auf die Frage was das kostet heisst es wir müssen erst beim Abholen des Wagens 
bezahlen an der Kassensäule. Komisch was soll denn das ??? Und da bekommen wir 
gleich einen Prospekt in die Finger gedrückt für den Besuch bei den Seehunden. 
AHAAAAAA!!! Jetzt ist klar. Das ist ja fein, da wird der Glaube gesät wer hier 
parkt "muss" mit dieser Organisation zu den Seehunden. Aber nicht mit uns wir 
wollen mit der Jan Cux II die da hoch offiziell im Hafen steht. Dreister gehts 
wohl nicht.  
  
Um 10 Uhr geht es los .... zu den
Seehundbänken beim 
Gelbsand. Der Kapitän eine "Ulknudel" plappert munter drauf los und 
informiert wo wir uns gerade befinden .... welche Schiffe unseren Weg kreuzen 
und interessante Details über Land und Leute. Ich bin sonst gar nicht der Typ 
der sich gerne mit Musik beschallen lässt.... Im Hintergrund ohne aufdringlich 
zu sein lief Santiano ... das hat gut gepasst.  
  
Das sind keine Bojen, das sind Tonnen. Der Unterschied 
ist ganz einfach, wenn manns denn weiss. Um Fahrwasser zu definieren und um 
Gefahrenstellen zu Kennzeichnen werden auf Wasserflächen Tonnen benutzt. Man 
spricht bei derartigen Schifffahrtszeichen ausschließlich von Tonnen - niemals 
von Bojen. Eine Boje ist ein kleiner Plastikkörper, der niemals ein 
Schiffahrtszeichen ist.    
  
									
										
											
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Die Kugelbake, das Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven, diente 
früher den Seefahrern als Orientierungshilfe. Das Wort „Bake“ war im Mittelalter 
die Bezeichnung für Seezeichen. Und tatsächlich war die 29 Meter hohe, aus Holz 
erbaute Kugelbake ein geografisch wichtiger Punkt für die Seefahrt, denn sie 
zeigt an, wo die Elbe endet und die Nordsee anfängt. Zur Orientierung brannte in 
der Kugelbake nachts ein Feuer. Heute hat die Kugelbake ihre eigentliche 
Bedeutung verloren, denn die moderne Radarlotsung hat ihre Aufgabe übernommen. 
Dennoch ist die Kugelbake noch ein beliebtes Ausflugsziel, denn sie kennzeichnet 
den nördlichsten Punkt Niedersachsens und steht unter Denkmalschutz. Von der 
Kugelbacke bis ans andere Elbufer sind es 18 km.  
  
Neuwerk 
Die Insel Neuwerk liegt ungefähr 12 Kilometer 
nordwestlich von Cuxhaven. Je nach Witterung sieht es aus als würde die Insel 
einer Fata Morgana gleich über dem Wasser schweben. Bei Ebbe fällt  fast die 
komplette Insel trocken. Es ist möglich mit Pferd und Wagen oder zu Fuss eine 
Wanderung durchs Watt nach Neuwerk zu machen.  
Die MS HELGOLAND rauscht an uns vorbei. Kein Wunder, denn 
ihr  LNG-Antrieb 
bringt eine Leistung von 5.000 KW und damit 20 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Die 
JAN CUX II tuckert da gemütlich vor sich hin mit ihren 600 PS (11 Knoten) wir 
sind ja auf einem Ausflug und nicht auf der Flucht.  
  
	
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