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Der Buntspecht
Ruhe und Zeit .... und ganz viel Freude ... das ist die 
Mischung die es braucht um einen Vogel wie den Specht zu beobachten. 
Als wir im Frühling auf dem Campingplatz ankamen nahm ich 
an das der Baum direkt hinter unserem Platz, am Ufer der Doller tot sei. 
Viele Löcher, keine Anzeichen dass da auch nur ein einziges Blatt spriessen 
würde... doch weit gefehlt. 
	
		
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		Der Baum machte keine Massenproduktion an 
		Blättern aber hie und da durfte ein mit Flechten überzogener morscher 
		Ast doch ein paar Blätter tragen. Die Bäume rundum  tarnten mit ihrem 
		üppigen Blattrieb den alten löchrigen Baum fast gänzlich.
  Den 
		kreischenden Ruf des Spechtes kenne ich sehr gut. Meckert er doch 
		zuhause des öftern herum wenn er in den frühen Morgenstunden von 
		Elstern oder Krähen bei seiner Futtersuche gestört wird.
  Hier 
		auf dem Platz war er täglich am herum hämmern . Ich dachte er holt 
		sich sein Futter.... aber tatsächlich hat er sich eine neue Nisthöle  
		gebaut.  
		Buntspecht
		 Er bevorzugt Weichhölzer oder wie hier einen morschen dicken Baum. 
		Männchen haben einen roten Fleck am Hinterkopf,  Jungvögel eine rote 
		Kappe. Der Specht beginnt mit verschiedenen Bruthöhlen bis er sich 
		entscheidet eine fertig zu stellen und das Weibchen legt nach der 
		Paarung ca. 6 Eier. Die Bruthöle wird nur einmal verwendet und steht 
		dann frei für Nachmieter wie Meisen, Kleiber, Trauerschnäpper und 
		Fledermäuse aber auch Siebenschläfer  und Insektenarten, darunter 
		spezielle Totholz-Käfer. Es ist daher wichtig Höhlenbäume stehen zu 
		lassen. 
  Zuerst war alles ruhig... ab und zu vollführte der 
		Specht seine Trommelwirbel  am Baum ... sonst war nichts zu bemerken.  
		Plötzlich flog der Vogel ohne  zu hämmern immer wieder in seinem 
		Wellenflug zum Baum. Ich fing an  das Ganze zu beobachten. Doch nicht 
		nur ich beobachtete... ich wurde auch genau in Augenschein genommen. 
		Gut getarnt wird die Lage genau sondiert, bevor die Öffnung der 
		Bruthöle angeflogen wird. | 
	 
	
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		Was da fleissig Futter anschleppte war Papa 
		Specht. Der Eingang muss  direkt hinten im Baum sein... im von mir 
		abgewandten Teil des Baumes. Nach ein Paar Tagen hat man bereits ein 
		leises fiepen vernommen. Sobald Futter im Anmarsch war wurde 
		gebettelt. Zuerst kaum hörbar aber  mit den Tagen wurden die 
		Vogelstimmen immer kräftiger und vordernder. Da ich keine Anstalten 
		machte den Baum hoch zu klettern, schied ich als Feind aus und 
		solange ich mich nicht rührte war ich nur noch eines kurzen Blickes 
		würdig und wurde weiter nicht mehr beachtet.
  Wer mich kennt weiss 
		wie sehr ich mit mir gerungen habe, keine Anstalten  zu machen mit 
		der Photoausrüstung von der anderen Seite der Doller aus im Flussbett 
		bis zum Brutbaum zu waten und dort darauf zu warten das die 
		Spechtkinder aus der Höhle schauen.
  NEIN!
  Ich habe die 
		Vögel nicht gestört und mich damit begnügt zu sehen und hören wie die 
		Kleinen umsorgt und "erzogen" wurden. | 
	 
	
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		Zuerst wurde einfach gefüttert.. Je älter die 
		Spechtkinder wurden  umso grösser und igitt, zappeliger wurden die 
		Mahlzeiten. | 
	 
	
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		Dann waren da plötzlich Elstern. Dieser schön 
		anzusehende Vogel ist ein richtiges Mistvieh. Zuhause haben wir immer 
		weniger Singvögel weil dieser Jäger sogar Jungamseln tötet und an 
		seine  Brut verfüttert, von Meisen Rotschwänzchen usw gar nicht zu 
		sprechen. Ja da waren sie nun diese Biester und ich hatte echt Angst  um 
		die Spechtbabys. Die kleinen mitlerweilen recht Stimmkräftigen Vögel 
		brüllten vom ersten  bis zum letzten Tageslicht nach Futter... und 
		verrieten so natürlich die Bruthöhle. Doch die Spechteltern passten 
		gut auf. Sie hatten mit  ihrer Brut bereits geübt und wenn sie 
		anflogen manchmal schrille Warnrufe ausgestossen. Dann hiess es 
		Schnabel halten sonst gabs  kein Futter. Was zuerst wie ein Spiel 
		ausgesehen hat war nun  überlebenswichtig. War ein Fressfeind in der 
		nähe stiessen sie wieder schrille Warnrufe aus und Ruhe war im Baum. 
		Einmal hat sich eine Krähe zu nahe an den Baum heran gewagt. Ich kann 
		nur sagen leg dich nicht mit einem Specht der Junge hat an. 
		Blitzartig waren beide Elternteile da und dann ging es rund. Nach 
		kurzer Zeit flog die Krähe beleidigt und laut schreiend davon.
  
		Für uns war die Zeit im Elsass nun abgelaufen.  Ich bin sicher das 
		die Kleinen im Verlauf der nächsten Tage ausfliegen werden. Ich 
		wünsche ihnen viel Glück und ein langes Vogelleben. | 
	 
 
	
  
  
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