Farbe Licht Gedanke Bild
Daniela Joss Wattenmeer

Wattenmeer ••• Nordsee

 

Seite 7

 
 
 

16. August 2016

Es ist 5:15 Uhr. Wir schleichen uns buchstäblich vom Campingplatz. Das Auto haben wir absichtlich auf dem Parkplatz vor der Schranke abgestellt damit wir nicht bis zur offiziellen Schrankenöffnung um 7 Uhr warten müssen. Wir fahren Richtung Cuxhaven - Alte Liebe. Alles ist wie verlassen. Duhnen schläft noch und auch bei der Alten Liebe ist keine Menschenseele. Irgendwie ist alles unwirklich... man fühlt sich so klein. Das Licht ist in stetigem Wechsel und so auch die Farben. Mutter Natur greift tief in ihre Trickkiste und wir dürfen uns als Zuschauer daran erfreuen. Zuerst wird es einfach heller.... Die Sonne ist nirgends zu sehen doch das Wasser fängt an hell zu leuchten. Nun bekommt für mich die Aussage "Ein Silberstreifen am Horizont" plötzlich Sinn.

Daniela Joss Wattenmeer

Innerhalb weniger Sekunden wird das helle Licht wie weg gesaugt und der Himmel fängt an zu glühen.

Daniela Joss Wattenmeer

..... dann taucht sie auf die Sonne und vollbringt ein Farbspektakel

Daniela Joss Wattenmeer

Daniela Joss Wattenmeer

Daniela Joss Wattenmeer

Es geht sehr schnell ..... alles bekommt für kurze Zeit einen Rot-Orange-Gold Anstrich... (Hafenkontrollturm)

Daniela Joss Wattenmeer

20 Minuten.... alles ist vorbei. Kaum Zeit um all die Bilder, die Farbwechsel und die dabei ausgelösten Emotionen zu verarbeiten. Schön klingt da lächerlich im Angesicht dieses Spektakels. Doch was ist die Steigerung von schön ? ... wunderschön ? Aus meiner Sicht gibt es dafür keine Worte.... sondern zusehen, fühlen, geniessen .....

Linkes oberes Eck .... das Semaphor und im Hintergrund der Hamburger Leuchtturm.

Daniela Joss Wattenmeer

6:30 Uhr
Wir sind immer noch alleine. Da wo am Abend alles voller Leute ist..... nein die erfreuen sich weder an der Natur noch am Sonnenuntergang.... Die spielen hier bei den Bänken Pokemoon und haben nur Augen für das Display und das Spiel. Hier ist es noch ruhig. Ab und zu ist ein Schiffshorn zu hören... Die Fischkutter sind nicht mehr im Hafen und die Lotsen und Schleppschiffe sind mit dem ersten Tageslicht hinaus gefahren.....

Daniela Joss Wattenmeer

Das Semaphor

Daniela Joss Wattenmeer

Semaphor, das griechische Wort für Zeichenträger, diente als Seezeichen den elbabwärts fahrenden Schiffen lange Zeit als Windrichtungs- und Windstärkenanzeiger. Es ist heute das Letzte in Europa erhaltene technische Denkmal seiner Art. Ursprünglich wurden Semaphore seit 1862 auf hochgelegenen Punkten der französischen Küste bei optischen Telegraphen eingesetzt. 1862 machte man sie dem allgemeinen Verkehr zugänglich und führte sie in vielen Staaten, wie Grossbritanien, den vereinigten Staaten von Amerika, Dänemark, Schweden und Norwegen ein. Seit 1873 auch im Deutschen Reich gebräuchlich, entstanden an zahlreichen Küstenplätzen eigene Semaphorstationen. Die Cuxhavener Station 1883/84.

Lange Zeit standen die Seeleute auslaufender Schiffe vor dem Problem, dass sie auf offener See unbekannte Wind- und Wetterverhältnisse erwarteten. Dieses war gefahrvoll, konnte doch ein heftiger Sturm das Schiff zur Umkehr oder gar zum kentern bringen. Erst durch die Initiative des nautischen Vereins in Hamburg, war man durch den Bau des Cuxhavener Semaphors in der Lage, die Windrichtung und Windstärke in der Deutschen Bucht anzugeben.

Das Semaphor zeigt dann auch die Windrichtung und Windstärke auf Helgoland (H) und der Insel Borkum (B) an, wobei jeder Signalarm für 2 Windstärken steht und der Richtungspfeil die Windrichtung anzeigt.

Seit 1982 ist das Semaphor in Cuxhaven ausser Dienst gestellt und wird heute auf private Initiative weiter betrieben.

Wir machen uns auf den Rückweg. Beim Bäcker kaufen wir uns frische Brötchen und fahren dann zurück auf den Campingplatz und frühstücken erst mal gemütlich.

Daniela Joss Wattenmeer

Den restlichen Morgen verbringen wir damit durch Cuxhaven zu bummeln. Sehr schöne und gepflegte Häuser in der Ladenstrasse.

Daniela Joss Wattenmeer

Daniela Joss Wattenmeer

..... und dann hat es noch ein Tee - Stübchen, Kräuter - Stübchen, Omas - Stübchen, City - Stübchen ..... und Stübchen und Stübchen :) :) :)

Daniela Joss Wattenmeer

Daniela Joss Wattenmeer

Der Wasserturm

Der weithin sichtbare Wasserturm verdankt seine Entstehung einer Choleraepidemie 1892 in Hamburg. 10.000 Tote waren zu beklagen. Diese Epedemie erreichte zwar Cuxhaven nicht, warnte aber die Verantwortlichen des Amtes Ritzebüttel. Die Hamburger Bürgerschaft entschloss sich, eine zentrale Wasserversorgung aufzubauen, um die auftretenden Infektionskrankheiten zu vermeiden. Auch das zur Hansestadt gehörende Amt Ritzebüttel sollte dabei berücksichtigt werden. 900 Tonnen schwer ist der Turm. Die Wände sind 80 cm dick und seine Höhe beträgt 47 Meter. Der Wasserturm wurde am 6. Juli 1887 in Betrieb genommen und im Jahre 2004 still gelegt. Das Bauwerk ist heute ein technisches Denkmal. 

Daniela Joss Wattenmeer

Daniela Joss Wattenmeer

Am späteren Nachmittag gehen wir mit Gabi ins Watt. Wir werden abgeholt und schreiben zuerst noch eine Flaschenpost

Daniela Joss Wattenmeer

 
 

Seite 7