Farbe Licht Gedanke Bild
Daniela Joss Reptilien Bartagame

Tiere ••• Reptilien

 

Bartagame

Pogona

Die Bartagamen sind eine Gattung der Schuppenkriechtiere aus der
Familie der Agamen. Die Gattung ist mit derzeit acht anerkannten Arten
 in Australien verbreitet.

Bartagamen sind mittelgrosse bis grosse Echsen. Sie erreichen Gesamtlängen
 von 30 bis 50 cm, dabei entfallen auf den Schwanz die Hälfte bis zwei Drittel
der Gesamtlänge. Der Körper ist schwach oder stark abgeflacht, die Beine
sind relativ kurz. Auffallendstes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf,
Beinen und Schwanz, insbesondere eine Stachelreihe entlang der Flanken,
eine Stachelreihe an der Kopfbasis sowie eine weitere Stachelreihe an der
 Hinterkante des Unterkiefers, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle
ausdehnt und so einen „Bart“ bildet. Die Tiere sind überwiegend grau-braun gefärbt,
mit dunkelgrauer oder schwarzer Musterung.

 
Daniela Joss Reptilien Bartagame
 

Streifenköpfige Bartagame

(Pogona vitticeps)

Streifenköpfige Bartagamen sind grosse, kräftig gebaute stark abgeflachte
Bartagamen. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 250 mm und eine
Schwanzlänge bis etwa 300 mm. Der „Bart“ ist gut entwickelt, allerdings ist er weniger
stark ausgeprägt als bei der Östlichen Bartagame (Pogona barbata).
Sowohl Vorder- als auch Hinterbeine sind kurz und wirken kräftig.
Die Beschuppung variiert je nach Körperbereich: An beiden Seiten des Barts
und in der Kehlregion, sind Stacheln erkennbar. Weitere Stachelreihen befinden
sich oberhalb des Trommelfells, am Hinterkopf, an den Mundwinkeln und an beiden
Seiten entlang bis zum Schwanz.  In die feinere Rückenbeschuppung sind vergrösserte
gekielte Schuppen eingestreut. Ebenfalls gekielt sind die Bauchschuppen.
Die Streifenköpfige Bartagame besitzt 9–19 Präanofemoralporen, welche benutzt
werden, um Duftmarken zu setzen. Die Streifenköpfige Bartagame weist eine hell- bis
dunkelbraun/schwärzliche Färbung auf, es gibt aber auch graubraune, rötliche und gelbe
Exemplare. Ein dunkler, hell begrenzter Streifen, der Augenzügel, verläuft vom
Trommelfell bis zu den Augen. Der Bauch ist meist einfarbig hell mit teilweise
 leichten Schattierungen oder Flecken. Entlang der Wirbelsäule besitzt die
streifenköpfige Bartagame eine klare Zeichnung in Form von helleren und dunkleren
Farbsegmenten. Der Bart wird bei Drohgebärden mithilfe des Zungenbeinapparates
abgespreizt und färbt sich schwarz. Bei manchen Exemplaren färbt sich der
restliche Körper ebenfalls deutlich dunkler. Die ovalen Ohröffnungen sind gut sichtbar.

Streifenköpfige Bartagame sitzen gerne auf Steinen, Baumstümpfen, Zaunpfosten
 und anderen erhöhten Plätzen, die meistens nur zu Nahrungsaufnahme
verlassen werden. Je kälter die Umgebung ist, desto dunkler sind die Tiere gefärbt
 und desto inaktiver verhalten sie sich. Erst wenn sie sich mithilfe der Sonneneinstrahlung
genügend aufgewärmt haben, hellt sich die Färbung auf und Aktivitäten wie
Jagen, Fressen, Verdauen und soziale Interaktionen werden ausgeführt.
Sobald die Körpertemperatur unter eine bestimmte Schwelle gesunken ist,
muss erneut ein sonniger Platz aufgesucht werden. Wird es zu heiss, suchen die Tiere den
Schatten auf und hecheln mit weit geöffnetem Maul, um Verdunstungskälte zu erzeugen.
Männliche Tiere verhalten sich territorial und verteidigen ihr Revier.
Dringt ein anderes Männchen in das Revier ein, nickt der Inhaber mit dem Kopf und spreizt
bald darauf seinen Bart ab. Jüngere und schwächere Eindringlinge ziehen sich daraufhin meist
freiwillig kopfnickend zurück; etwa gleich starke Exemplare reagieren jedoch nicht und provozieren
 so einen Kampf. Zunächst blähen beide Kontrahenten ihre Körper auf und platten sie seitlich
ab, um die Körperumrisse gewaltiger erscheinen zulassen. Nach mehrmaligem Umkreisen
 des Gegners verbeissen sich die Tiere schliesslich ineinander. Die Gegner versuchen
 sich an der Schwanzwurzel zu packen. Gelingt dies, so wird das unterlegene Tier
hochgehoben und durchgeschüttelt. Dies wird so oft wiederholt, bis die schwächere
Bartagame den Sieger durch kreisende Bewegungen mit den Vorderbeinen
besänftigt. Der Schwanz wird bei diesen Kämpfen oft abgerissen oder verstümmelt.

 Im Winter, wenn die Temperaturen unter 20 °C fallen, hält die Streifenköpfige Bartagame
eine zweimonatige "Winterruhe" in einem geschützten Quartier. Dabei schlafen die Tiere
aber nicht ständig, sondern können in kurzen Aktivitätsphasen aufstehen, fressen
und sich bewegen. Bartagamen ernähren sich omnivor, verzehren also pflanzliche und
 tierische Kost. Gefressen wird alles, was überwältigt werden kann, zum Beispiel
Insekten, Nager, Frösche, Wirbellose, Jungvögel und kleinere Echsen (auch Artgenossen).
Jungtiere ernähren sich grösstenteils von tierischer Kost.

Bartagamen sind geschlechtsreif ab ein bis zwei Jahren. Nach der Paarung legt
das Weibchen 15–30 Eier in eine kleine Grube. Nach etwa 65 Tagen schlüpfen
dann die Jungtiere. Sie sind sofort selbständig. Bartagamen können in der Natur
15 bis 20 Jahre alt werden. In Gefangenschaft werden sie meistens um die 10 Jahre.

Ich bin ein totaler Fan von diesen urzeitlichen Minidrachen!

 
Daniela Joss Reptilien Bartagame
 
Bartagamen kommen ausschliesslich in Australien vor.

Kimberley-Bartagame (Pogona microlepidota)
Kleine Bartagame (Pogona minima)
Mitchells Bartagame (Pogona mitchelli)
Nullarbor-Bartagame (Pogona nullarbor)
 Östliche Bartagame (Pogona barbata)
Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps)
Westliche Bartagame (Pogona minor)
Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)
 

Daniela Joss UP