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Daniela Joss Wattenmeer

Wattenmeer ••• Nordsee

 

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Daniela Joss Wattenmeer

10. August 2016

Wohin des Weges Wanderer

Es ist still. Die tiefen Atemzüge von Fred zeigen an, dass er fest schläft. Die endlose Ruhe die den eigenen Herzschlag nicht nur fühlen sondern auch hören lässt, wird nur ab und zu vom Knirschen vorbeigehender Schritte unterbrochen. Es ist angenehm kühl. Die Wärme des Tages hat sich zusammen mit der untergehenden Sonne verabschiedet. Bis vor kurzem war noch ein feines Klopfen zu hören, von den Regentropfen die fein auf das Dach unseres Schneckenhäuschen prasselten.

Unser Schneckenhäuschen ist ein Wohnanhänger der Marke Rapido. Es ist alles vorhanden was Sinn macht und dank des aufstellbaren Daches ist Stehhöhe gegeben und wenn das Häuschen nicht genutzt wird passt es wunderbar in die Einstellhalle. 21 Jahre hat es auf dem Buckel, doch trotz des Alters ist es unser Zuhause das uns vor Sonne, Regen und Kälte schützt. Es schläft sich wunderbar bequem ausser.....

Daniela Joss Wattenmeer

..... Frau muss zur Toilette. Im dunkeln um den Partner nicht zu wecken Schuhe oder Latschen anziehen... je nach Witterung. Irgendwie ist alles voller Sand. Es ist ein Uhr Nachts. Ich taste mich aus dem Bett und versuche die Tür so leise wie möglich zu öffnen, doch wer schon einmal als Camper unterwegs war weiss, dass nichts so laut ist wie eine leise geöffnete Wohnwagentür mitten in der Nacht.

Nun sind es meine Schritte die auf Sand und Kies knirschen, auf dem Weg zu den sanitären Anlagen. Der hinter den Restwolken hervor blinzelnde Mond weisst mir den Weg..... bis der Bewegungsmelder ein gleissendes Licht aktiviert, welches mich nach der Dunkelheit blendet und die Augen zusammen kneiffen lässt.

Hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Kinder scheinen den Papierspender bei den Lavabos entdeckt zu haben. Alles ist voller Papierschnipsel .... die Ablage, der Abfalleimer, der Boden....  und die Türen sind mit Klopapier-Girlanden verziert.

Wieder im Bett sinne ich dem vergangenen Tag nach. Wir sind in Bad Dürkheim ca. 420 km von Zuhause weg. Am Nachmittag haben wir das Gradierwerk besucht. Das Gradierwerk ist 333 Meter lang. Durch das sogenannte Gradieren erhöht die Anlage den Salzgehalt einer Sole. Salzquellen sind seit 1387 in Bad Dürkheim belegt.

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Nach zweimaliger Zerstörung durch Brandstiftung wurde das Gradierwerk 1992 und 2007 jeweils restauriert und zuletzt im Jahr 2010 wieder eröffnet.

Daniela Joss Wattenmeer Beim Bau des Gradierwerks wurden 250'000 Reisigbündel aus Schwarzdorn (prunus spinosa) mit ca. 0.3 m Durchmesser verarbeitet. Das sind 158 LKW Ladungen.

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Beim Spaziergang rund um die Anlage, einmal Sonnseite und einmal Schattenseite ist die Temperatur merklich kühler. Interessant ist das ständige Plätschern und der feine salzige Sprühnebel. Das Atmen fällt sofort viel leichter und ich kann bestätigen, dass diese Umgebungsluft Balsam ist für die Lunge.

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11. August 2016

Der Tag bricht an und feine Nebelschwaden steigen aus dem Almensee. Der Campingplatz im Weingut, Knaus Campingpark war eine gute Wahl. Unkomplizierte Anreise und Platzbezug und genauso auch die Abreise.

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Gemütlich Frühstücken.... zusammen packen..... ein letzter Blick zurück und weiter geht es Richtung Koblenz - Bonn - Köln - Dortmund - Münster - Osnabrück. Bei unserer Reisegeschwindigkeit von ca. 85 KMH ist viel Zeit um sich an der gemächlich vorbei ziehenden Gegend zu erfreuen.... und zu staunen mit was für halsbrecherischem Tempo so mancher Autofahrer uns überholt. Die allgemeine Auffassung was ein Sicherheitsabstand ist und vor allem wieviel, ist breit gefächert. Wenn man sich die rechte Fahrspur mit den LKWs teilt sieht man so einiges an Fahrkultur.

Es ist 15 Uhr. Ein feiner Nieselregen begrüsst uns kurz vor Osnabrück. Nach der heutigen Tagesetappe von 462 km erreichen wir den Alfsee. Im Ferien und Erholungspark wollen wir übernachten. Riesig diese Anlage und das Freizeitsangebot genauso gross. Hier sind viele Dauermieter aber es sind auch sehr viele Plätze frei.

Am Abend bis früh morgens um vier, spielten unsere Nachbarn "Koma-Saufen" nur das sie leider nicht ins Koma fielen. Bemitleidenswerte Menschen.... Das alkoholisierte Gemecker und Wiehern der Frauen war weit über den Campingplatz zu hören.

12. August 2016

Frühstücken und weiter geht es Richtung Cuxhaven. Um 8 Uhr starten wir und nehmen über Bremen - Bremerhaven - Altenwalde die restlichen 200 km unter die Räder. Nach einem Telefongespräch finden wir den Weg zu Gabi. Zuerst gibt es nun einen leckeren Kaffee und viel Geplauder. Anschliessend werden wir nach Cuxhaven-Duhnen gelotst, wo Gabi und Norbert uns in Windeseile einen Stellplatz im von Touristen total überfüllten Cuxhaven organisiert haben.

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Beckmann Home

Bei Beckmanns fühlt man sich sofort sehr wohl. Die Anlage ist gepflegt höfliche Leute und die sanitäre Anlage mit Duschen und Toiletten sehr sauber. Hier bleiben wir für 5 Tage.

Am späteren Nachmittag unternehmen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch Duhnen und am Wattenmeer.

Es ist einfach herrlich !!!

Viele Wolken zaubern wunderschöne Bilder. Das Licht der Sonne taucht alles in Silber- und Goldtöne.... Das Watt ist wie ein Spiegel

Es ist Ebbe!

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Es soll Touristen Geben die sehen das Wasser nie.... Damit man Wasser sieht gibt es ein Büchlein das aufzeigt wann Ebbe und wann Flut ist ;)

13. August 2016

5 Uhr morgens. Kaum zu glauben wir waren um 22 Uhr im Bett und haben durchgeschlafen. Ein feiner Hauch von Lila färbt den Himmel. Die Sonne kündet den neuen Tag an. Um 6:15 erhebt sich die Sonne aus dem Dunst und der Himmel bezieht sich. Das stört uns absolut nicht denn wir brauchen keine Gluthitze. Wir starten unseren Ausflug um 8 Uhr auf der N73 Richtung Otterndorf.

Bei Neuhaus folgen wir den Wegweisern Elbfähre.

Im Nebel stehen sie da diese riesigen Monster und schlagen mit ihren mächtigen Rotorblättern wild um sich. Ein monotones "wussssch wussssch wussssch" ist zu hören und selbst im Nebel werfen diese Propeller unheimliche schlagende Schatten. Es sieht so aus als wollten diese Windkraftwerke den Tag, das Licht zerschneiden.

Es fällt auf das egal wo wir hin fahren in Deutschland kein Flecken mehr ist, von wo aus nicht Windräder zu sehen sind. Nicht einzeln nein ganze Windparks. Die Grösse dieser Windräder ist enorm und sie stehen in Gemüsefeldern, in Kornfeldern.... mitten im Wald und überragen da selbst die höchsten Baumkronen. Die Windparkindustrie hat sich seit unserem letzten Besuch im Norden um ein vielfaches vergrössert.

Wir kommen in Wischhafen an...
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Die Elbquerung - Fährverbindung Glückstadt Wischhafen hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Die Geschichte der Fährverbindung von Gllückstadt nach Stade, Freiburg, und Hamburg geht auf die Zeit der Stadtgründung Glückstadts zurück. so lässt sich bereits 1622 ein regelmässiger Fährverkehr nachweisen. im frühen 19. Jahrhundert wurden die Segelbootfähren - Ewer, auf denen man Unterbringungsmöglichkeiten für Passagiere geschaffen hatte - von Dampfschiffen abgelöst. Als regelmässige Dampfschiffverbindung

Wischhafen - Glückstadt fuhr ab 1900 das Salondampfschiff "Kaiser Friedrich" im Sommer dreimal täglich, im Winter täglich zweimal. Es entbrannte ein regelrechter Kampf um das Recht die Unterelbe mit Fährschiffen queren zu dürfen. Nachdem sich verschiedene Fährgesellschaften nicht hatten halten können, entbrannte ein harter Konkurrenzkampf zwischen den zwei übrig bleibenden Fährbetrieben. 1955 einigte man sich auf die gemeinsame Nutzung der Verladebrücken und fusionierte 1959. 1968 wurde die Verladebrücke an den heutigen Standort verlegt. Die Dampfschiffe wurden von Motorschiffen abgelöst und nicht mehr längsseits beladen sondern vom Bug / Heck. Die Elbfähre Glückstadt Wischhafen GmbH & Co quert die Unterelbe mit vier grossen Fährschiffen die je eine Kapazität von ca. 60 PKWs haben... die "Wischhafen", "Glückstadt", "Wilhelm Krooß" und "Ernst Sturm". Abfahrt alle halbe Stunde – bei erhöhtem Verkehrsaufkommen Abfahrt ca. alle 20 Minuten. Die Überfahrt dauert je nach Wasserstand ca. 25 Minuten.

Der Anleger in Glückstadt ragt etwa 500 m in die Elbe hinein und ist mit Besucherparkplätzen versehen. Der Anleger in Wischhafen ist ca. 500 m in den Mündungstrichter der Wischhafener Süderelbe zurückgezogen. Auch hier gibt es Besucherparkplätze. Es ist also gut möglich dem ganzen Fähr-Treiben etwas zuzusehen. Die Elbe ist hier ca 3.5 km breit.... der Fahrweg 4.5 km. Bei Ankunft oder Abfahrt ist ein Wendemanöver notwendig. Wir Schauen zuerst einmal zu wie die F/S Ernst Sturm entladen und wieder beladen wird. Daniela Joss Wattenmeer

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